Ortsmitte Mutschelbach
Die Umgestaltung der Anlage rund um die Wilhelmsbrücke in Untermutschelbach war mein erstes Projekt für die Gemeinde Karlsbad. Es galt, die nicht mehr funktionstüchtige Wasseranlage zu überarbeiten, und gleichzeitig das Umfeld attraktiv und bürgerfreundlich zu gestalten.
Gestalterisch war es mein Ansatz, die bestehende, formale Gestaltung der Anlage in Teilen zu erhalten, eine Seite der Beckeneinfassung jedoch völlig abzubrechen und natürlich zu gestalten. Dieser Kontrast sollte sich auch im Wasserlauf in einem formalen Becken oberhalb und einem natürlichen Bachlauf unterhalb der Brücke wieder finden. Abgesehen vom Reiz dieses Kontrasts ansich war dabei die Überlegung, die Anlage durch den natürlichen Grüngürtel zur Straße hin abzuschirmen, während die formalen Stufen auf der anderen Seite weiterhin den Zugang zum Wasser gewährleisten. Am oberen Ende der Wasseranlage wurde ein eindrucksvoller Sandsteinblock mit eingemeisseltem Ortswappen platziert, durch den das Wasser in die Anlage eingespeist wird.
Technisch gesehen lag der Fokus darauf, die Wassertechnik und die Abdichtung so zu konzeptionieren, dass sie für den öffentlichen Bereich geeignet ist – also wartungsarm, zuverlässig, vandalismus- und verkehrssicher. Mit einer Glasfaserabdichtung, die sich trotz hoher Beanspruchung bis heute bewährt hat, und einer umfangreichen Pumpen- und Filtertechnik, die dank gutem Zusammenspiel zwischen Planung und Fachfirma komplett im vorhandenen Pumpenschacht untergebracht werden konnte, wurde diese Aufgabe gelöst.
Eine der größten Herausforderungen des Projekts ergab sich schließlich während der Ausführung. Anders als im Vorfeld von der Gemeinde angenommen, zeigte sich der Beton unter dem Wasserspiel als ausgesprochen widerstandsfähig. Gerade andersherum, aber ebenso ungeschickt, waren die vorhandenen Sandsteinstufen so brüchig, dass der vorgesehene Aus- und Wiedereinbau nicht möglich war. Vor diesem Hintergrund wurden Teile der Ausführungsplanung im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht so verändert, dass der Betonabbruch und die Arbeiten an den Sandsteinstufen minimiert wurden. Hierfür mussten zwar kleinere ästhetische Einschnitte in Kauf genommen werden, allerdings blieben der Gemeinde dafür erhebliche Mehrkosten erspart.
… und bei Nacht.
Dein Kommentar
Want to join the discussion?Feel free to contribute!